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NWZ, 22.12.2000

Verkehrsentwicklungsplanung auch für die Stadtteile

Rauhehorst, Schützenhofstraße, Kandinskystraße: Problembereiche werden neu bearbeitet

Von Klaus Fricke

Oldenburg. Der Verkehrsentwicklungsplan, der Anfang dieser Woche auch die letzten politischen Hürden genommen hat (die Nwz berichtete), gilt vielen als Plan zur Neuordnung des innerstädtischen Verkehrs, fließend wie ruhend. Er hat aber auch Auswirkungen auf einzelne Stadtteile, das wurde in der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses verdeutlicht.

Die im Verkehrsentwicklungsplan (VEP) dargelegten Handlungskonzepte und Schlüsselmaßnahmen für den City-Bereich werden nämlich die Verkehrsströme in angrenzenden Gebieten beeinflussen was auch Umweltdezernentin Karin Opphard unterstrich: ,,Die teilweise allgemein formulierten Handlungsziele des übergeordneten VEP bedürfen der Konkretisierung auf stadtteilbezogene Betrachtungsweisen." Dies müsse sich widerspiegeln in ergänzenden, räumlich begrenzten Konzepten, die unter Mitwirkung der Öffentlichkeit aufzustellen seien.

Eine grundsätzliche Aussage, der sogleich eine greifbare Darstellung folgte. In vier, sich zum Teil überlagernde Bereiche hat ,die Verwaltung die Stadtfläche unterteilt, in denen die speziellen Probleme einer Region bearbeitet werden sollen. Zum Bereich Mitte (Schwerpunkte: Einbahnregelung am Wallring, Parken am Berliner Platz, Busbeschleunigung) gesellen sich die Bereiche Nord (Schwerpunkt Rauhehorst), West (Schwerpunkt Schützenhofstraße) und Süd (Schwerpunkt Kandinskystraße).

Bereits im nächsten Jahr sollen zwei der vier Stadtteile nach dem VEP bearbeitet werden. ,,Beginnen wollen wir mit Mitte, da hier die meisten Verflechtungen für die ganze Stadt bestehen und weil hier bereits konkrete Maßnahmen angegangen worden sind", so Opphard. ,,Über den zweiten Teil müssen wir uns noch einigen." Ratsherr Hilmar Westholm (Grüne) sprach sich für den Bereich Süd ,,wegen des Dauerproblems Kandinskystraße" aus, im Norden könne man es zunächst beim - Anfang 2001 wieder tagenden ,,Grünen Tisch Rauhehorst" belassen. Die CDU verwies derweil darauf, dass die Beteiligung von Bürgern bei Stadtteilfragen ,,ganz wichtig" sei. Kostenlos ist die Umsetzung des VEP für die Stadtteile indes nicht. Jeweils 20 000 DM werden ,,überschlägig" fällig sein, meinte Opphard. Es sei darum ,,von der Haushaltslage abhängig", wann mit den einzelnen Bereichen begonnen werden könne. Die Politik nahm den Vorschlag der Verwaltung dennoch zustimmend zu Kenntnis.