Protokoll: 2. Runder Tisch vom 14.03.01
Das nachstehende Protokoll wurde von den Vertretern der Anwohnergemeinschaft Rauhehorst erstellt. Es sind nur die wichtigsten Aussagen aufgenommen worden und an dieser Stelle sinngemäß nach bestem Wissen und Gewissen wiedergegeben.
Dieses Protokoll ist nicht durch die weiteren Teilnehmer bestätigt. Sollten hier von der Anwohnergemeinschaft dennoch mißverstandene Passagen wiedergegeben worden sein, so werden diese selbstverständlich korrigiert und entsprechend gekennzeichnet.

Teilnehmer:  
Stadtverwaltung: Schatke (Fachbereichsleiter "Verkehr"),
Müller (Fachdienstleiter "Planung und Bau von Verkehrsanlagen),
Klostermann (Fachdienstleiter "Verkehrskonzepte und -planung",
Malten (Fachdienstleiter "Verkehrslenkung und Betrieb von Verkehrsanlagen",
Meyerholz (Protokollführer für die Stadtverwaltung)
Parteienvertreter Dr. Westholm (Bündnis90/Die Grünen)
  Krummacker (FDP)
  (entschuldigt: Multhaupt, SPD)
Polizei Eilers
VWG Ahlers
Stadtteilkreis Harzmann
Anwohnergemeinschaft Rauhehorst:
Brock, Heeder, Janßen, Mydla, Klöpper, Indorf, Meyer-Schilewa, Bammann, Hadtstein

Schatke: Begrüßung
Klostermann: Der Verkehrsentwicklungsplan ist durch den Rat der Stadt Oldenburg beschlossen worden.
In einer zweiten Stufe ist die Erarbeitung von vier Stadtteilkonzepten vorgesehen. In diesem Jahr (2001) wird mit dem Bereich Mitte begonnen. 2002 folgen mit "Nord" und "Süd" zwei Stadtteilkonzepte. Im Jahre 2003 schließlich erfolgt der Bereich "West". Der Rauhehorst ist somit 2002 Thema im Verkehrsentwicklungsplan.
Müller: Problemaufriß anhand von Folien (Fotos Rauhehorst):
- Problembereich Einmündung Vahlenhorst
- beengter Rad- und Gehweg in Höhe der Fußgängerampel
- schlechter Fahrbahnzustand
- Begegnungsverkehr Bus-PKW
- Bus überfährt den Gehweg (weißer Strich)
- weißer Strich fehlt zum Großteil
- Fahrbahn beengt, so dass die Radfahrer von PKW angehupt werden, trotzdem die Radfahrer die Fahrbahn benutzen sollen. - Einmündung Brookweg
Schatke: Fotos dokumentieren den Handlungsbedarf
Bammann: Dürfen Kraftfahrzeuge den weißen Strich überfahren?
Malten: Hierbei handelt es sich um einen "Zwitter". Die Beschilderung weist auf einen Gehweg hin, der durch eine Fahrbahnrandmarkierung von der Fahrbahn getrennt ist.
Im Falle eines Unfalls hat sich ein Kfz-Fahrer, der den Strich überfahren hat, zu verantworten.
Harzmann: Radfahrer fühlen sich links neben dem weißen Streifen sicherer.
Müller: Fußgänger muß auf dem Fußweg Vorrang behalten.
Eilers: Durch das Gehweg-Schild darf dort nicht geparkt werden.
Müller: Grund für hohe Geschwindigkeiten liegt in der optischen Gesamtbreite. Die Fahrbahn erscheint den Autofahrern breiter als sie ist. Der Gehweg und der Parkstreifen lassen die Straße optisch breiter wirken.
Raumbedarf bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten:
bei Tempo 50 benötigen zwei PKW im Begegnungsfall: 4,75 m
LKW/PKW im Begegnungsfall: 5,50 m
bei Geschwindigkeiten unter 40 km/h benötigen zwei PKW im Begegnungsfall: 4,00 m
LKW/PKW im Begegnungsfall: 4,75 m
Klostermann: Das Vorbehaltsnetz ist im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplanes durch den Rat bestätigt worden. Durch eine Verkehrsumlegungsberechnung ist deutlich geworden, dass der Bahnübergang an der Alexanderstraße der "Übeltäter" ist.
Schatke: Planungen zum Bahnübergang sind angeschoben (jeweils zu einem Drittel bei Stadt, Land und Bahn) Es soll ein städtebaulicher Wettbewerb zur Unterführung durchgeführt werden.
Bei einer Untertunnelung würde auch der Rauhehorst entlastet werden.
Heeder: Zeitrahmen: Umbau bis 2xxx? Und was passiert bis dahin?
Schatke: Im Investitionsprogramm für die nächsten fünf Jahre ist der Rauhehorst für das Jahr 2003 projektiert. Wenn mit den Anwohnern kurzfristig eine einvernehmliche Lösung zu erzielen ist, wäre auch 2002 möglich. Die Anmeldungen für GVFG-Mitteln laufen im April/Mai. Der Umbau wird in mind. zwei Abschnitten (= 2 Jahre) vollzogen; evtl. sogar in drei, so dass die Arbeiten 2006 abgeschlossen sein würden.
GVFG-Mittel decken 60% der von der Stadt zu entrichtenden Kosten, da der Rauhehorst im Vorbehaltsnetz ist. Die Erschließungsbeiträge der Anwohner (90%) werden jedoch vorher abgezogen.
Die Beiträge für die Anwohner können derzeit nicht genau genannt werden, da sich seit 1997 Änderungen ergeben haben. Grundsätzlich ist momentan von einer Preissteigerung nicht auszugehen, jedoch haben sich bspw. die Beiträge für die Entwässerung (alt: 5,60 DM) geändert. Nach der Privatisierung werden Entgelte (und keine Beiträge!) entrichtet, die nicht der Höhe der alten Beiträge entsprechen. Zudem muss der neue Entwurf als Berechnungsgrundlage genommen werden.
Die Diskussionsergebnisse können sich kostenreduzierend, oder -erhöhend ausdrücken.
Klostermann: Zur Frage, ob der Bus auch weiterhin den Rauhehorst befahren wird, werden die Ergebnisse des neuen Busliniennetzes, das derzeit komplett überarbeitet wird, herangezogen.
Als Zwischenergebnis ist bereits festzuhalten: Der Bus wird auch weiterhin den Rauhehorst befahren - jedoch nicht zwingend auf ganzer Länge.
Zudem ist eine Verbesserung der Taktfrequenz von jetzt 20 min auf 15 min angestrebt.
Ahlers: Es finden in etwa 60 Begegnungen (Bus/Bus) täglich auf dem Rauhehorst statt. Dazu kommen Begegnungen mit LKW.
Indorf: Die Anwohnergemeinschaft hat die Busfahrpläne ausgewertet: Danach kommt es fahrplanmäßig zu nur drei Begegnungen täglich. Bei Abweichungen vom Fahrplan kann es daher im Höchstfall zu 10 Begegnungen pro Tag kommen.
Klostermann Bei Bündelung von Buslinien und Erhöhung der Taktzahl wird sich die Anzahl der Fahrten erhöhen.
Mit einer zu schmalen Fahrbahn sollten für den Busverkehr keine Optionen für die Zukunft verbaut werden.
Westholm: Im Verkehrsentwicklungsplan ist ein Schwerverkehrsvorbehaltsnetz angedacht. Der Rauhehorst würde für einen Ausschluss des Schwerlastverkehrs in Frage kommen.
Der Bus wird als "Trojanisches Pferd" für breite Straßen vorgeschoben. Es wären auch unterschiedliche Straßenbreiten zu verwirklichen. Auf verschiedenen Abschnitten könnten entsprechende Breiten einen Begegnungsverkehr von größeren Fahrzeugen ermöglichen.
Schatke: Der Spielraum besteht zwischen 6,50 und 6,00 m. Unter 6,00m fängt "das Messer an zu schneiden".
Im begleitenden Arbeitskreis zum VEP ist Möglichkeit eingeräumt worden, auf Straßen des Vorbehaltsnetzes auch Geschwindigkeiten von unter 50 km/h vorzusehen.
Krummacker: Der LKW- und Busverkehr darf nicht durch zu schmale Fahrbahnen beeinträchtigt werden.
Indorf: Verkehrsbelastung ?
Klostermann: Verkehr aus dem Neubaugebiet Alexanderhaus sollte auf die Alexanderstraße, da diese die direkte Verbindungsstraße zur Innenstadt ist.
Problem Bahnübergang.
Verkehr der BBS IV läuft hauptsächlich über Wechloy. Der Bus soll hier häufiger verkehren.
Fliegerhorst: Langfristig ist mit einer Entlastung für den Rauhehorst zu rechnen, da über das Flughafengelände eine tangentiale Verbindung geplant ist (Ammerländer Heerstraße - Alexanderstraße).
Schatke: Diskussionsbeiträge werden aufgenommen.
Es existieren Handlungsspielräume, sowie weitere Thematiken (bspw. Änderung rechtlicher Vorschriften), die noch gar nicht behandelt worden sind.
Der nächste Runde Tisch könnte seitens der Verwaltung am 13.06.2001 um 16:30 Uhr stattfinden.